Werkstatt-Tipp: festsitzende Stachel

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Der Kontrabass-Stachel wird, wie auch der Cellostachel, üblicherweise nur gesteckt und nicht geleimt. Sowohl Birne als auch Loch sind konisch, so dass diese gesteckte Verbindung ohne Leim ausreichend fest sitzt, und normalerweise leicht wieder gelöst werden kann.

Manchmal sitzt aber die Stachelbirne so fest, dass er sich nicht ohne Weiteres herausziehen lässt. Recht einfach gelingt es mir zumeist mit einem alten Hammer, den Stachel herauszubekommen. Den Hammerstiel habe ich entfernt, und das Loch innen mit Filz beklebt, damit der Stachel keine Kratzer bekommt. Die Gummi-Schraubspitze wird abgeschraubt, der Hammer aufgefädelt (das Loch passt recht exakt für einen ø 10 mm-Stachel), und dann eine große Unterlegscheibe aufgeschraubt. Zwei, drei beherzte Schläge reichen meistens, und die Stachelbirne ist gelöst.

5 opinions on “Werkstatt-Tipp: festsitzende Stachel”

  1. Danke fu00fcr die Anleitung, Jonas! Aber Vorsicht bei Bender-Titanstacheln, diese besitzen ein Feingewinde auf dem Konus der Stachelbirne und mu00fcssen herausgeschraubt werden.nGru00fcu00dfenThomas

  2. @Tim: koNisch, natürlich. Freud’scher Vertipper …
    @Renate: Ich hatte das etwas unklar formuliert (und mit Sockel war die Birne gemeint … da ist mir ein Anglizismus [“socket”] durchgerutscht). Mit Stachel meine ich die gesamte Einheit Birne + Stahlstab. Und die Birne ist das, was dann manchmal fies festsitzen kann. Nachdem die Birne gelöst ist, reibe ich sie mit etwas Kerzenstearin ein, damit die/der Nächste es leichter hat.
    Den Schraubverschluss-Haushaltshelfer habe ich auch in der Werkstatt, aber mit dem kam ich nicht weit. In Autowerkstätten gibt es ähnliche Dinger zum lösen von Ölfiltern.
    Wenn die Birne *und* der Stahstab festsitzen, kann man das mit etwas Glück und Geschick auch von innen rausklopfen. Dazu habe ich einen Stahlrohr von ca. 1 cm ø, der mal eine Gardinenstange war, an einem Ende mit Leder beklebt. Durchs ƒ-Loch einschieben, auf der Birne (innen) anlegen und dann hämmern. Man muss aber ziemlich aufpassen, dass man nicht abrutscht und dann auf dem Unterklotz rumhämmert … deswegen ist mir die äußerlich angewendete “Sliding Hammer”-Methode lieber.

  3. Hallo,

    Die Idee ist nett. Ein solch bockiger Stachel würde in meiner Werkstatt allerdings sofort rausfliegen, das kann man einem Kunden ja nicht als regelmässigen Behelf zumuten. Ausserdem ist das Problem ja meistens, daß der Stachel in der ganz eingefahrenen Position nicht herauszuholen ist. Da hilf dann auch der Hammer nichts. Aber auch das Entfernen der Birne aus dem konischen Loch ist oft trotz “nur” Steckverbindung schwierig. Hier hilft ein toller Haushaltshelfer, den ich allerdings bis jetzt nur in England gefunden habe. Es ist ein Griff mit einer Gummischlaufe, die man in der Länge variabel verstellen kann. Man legt die Schlaufe um die Birne, zieht sie so eng wie möglich und mit der Hebelwirkung des Griffes ist die ganze Stacheleinheit leicht entfernt. Ursprünglich ist das Instrument zum Öffnen von Schraubgläsern gedacht. Gerne sende ich ein Bild, finde aber keine Möglichkeit, es hier hochzuladen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Renate Fink

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