Fragebogen: Thomas Bugert

Der Mannheimer Bassist Thomas Bugert hat jüngst ein Buch veröffentlicht, in dem er eine Reihe von namhaften Jazzbassisten unter die Lupe nimmt: „The Bassmasters – was du von den Top-Bassisten lernen kannst“.

Neben Transkriptionen und einer Betrachtung der Spielkonzepte erfährt man mehr über das Leben und Wirken der Bassisten. Folgende Bassisten hat Thomas porträtiert: Jimmy Blanton, Israel Crosby, Wilbur Ware, Ray Brown, Paul West, Paul Chambers, Scott LaFaro, Ron Carter, Charlie Haden, Butch Warren, Dave Holland, Dan Berglund, Christian McBride

Weitere Infos zum Buch gibt es in seinem Bassblog, wo er sich schwerpunktmäßig mit spieltechnischen Fragen auseinandersetzt: www.bassicbass.com 

Buch: The Bassmasters

Ich habe Thomas bei dieser Gelegenheit gleich mal meinen Fragebogen geschickt, mit dem er ich hier etwas näher vorstellt:

Welche CD steckt gerade in deiner Stereoanlage?

Horace Silver – The Cape Verdean Blues

Welche(n) Bassisten hörst Du am liebsten?

Kann ich so nicht beatworten, da es mir immer um den Gesamtsound der Band geht

Welcher Bassist hat Dich am meisten beeinflusst?

Das sind viele von den üblichen Verdächtigen … Der erste Bassist, der mir bewusst aufgefallen ist und mich dann auch zum Bassspielen gebracht hat, war Dave Ellefson von der Metalband Megadeth. Das war der Anfang einer langen musikalischen Reise.

Welche CD würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?

Das Bill Evans Trio wäre auf jeden Fall in der engeren Auswahl. Ich  würde aber versuchen zu handeln ob ich meinen iPod mitnehmen darf, da ich je nach Stimmung ganz verschiedene Sachen höre.

Wer ist Dein Lieblingskomponist?

Das ist abhängig davon, warum ich gerade Musik höre. Es gibt für mich nicht den einen für alles.

Was übst Du gerade auf dem Bass?

Neben dem was gerade aktuell für das nächste Konzert anliegt, habe ich immer ein Jahresprojekt. Dieses Jahr war das Melodisch Moll. Dazu kommt ein Standard pro Monat mit dem ich mich genauer auseinandersetze. Diesen Monat ist das Triste von A.C. Jobim

Wie bist Du zum Bassspielen gekommen?

3 Gitarristen waren einer zu viel in der Band. Und dann kam Dave Ellefson.

Erinnerst Du Dich noch an Deinen ersten Auftritt als Kontrabassist?

Nein. Das habe ich wohl irgendwie verdrängt …

Erinnerst Du Dich noch an Dein erstes Instrument? Und Deinen ersten Bass?

Der erst E- Bass war ein Washburn Axxess, der erste Kontrabass ein Halbmassiver von GEWA.

Welches war dein bisher wichtigstes Konzert (oder Plattenaufnahme)?

Eigentlich ist das nächste Konzert immer das wichtigste

Hast Du einen Lieblings-Jazzstandard?

Nein, da gibt es so viele: Auf Sessions spiele ich gerne „Softly“ oder „Alone together“ zum Kennenlernen

Welche Eigenschaft ist für einen Bassisten am wichtigsten?

Band- und songdienliches Spiel

Was hoffst Du Deinen Schülern beibringen zu können?

Ich hoffe, dass sie alles Wichtige lernen, um Spaß mit dem Instrument zu haben und mit anderen zusammenspielen zu können. Gerade das Zusammenspiel ist für mich das Wichtigste. Egal ob Band, Orchester oder sonst irgendeine Besetzung. Alleine zuhause Licks üben kann man machen, finde ich aber meistens unbefriedigend.

Was für ein Instrument spielst Du (Bass, Saiten, ggfs. Tonabnehmer)?

Ich bin der Meinung, dass man sich auf seinem Instrument vor allem wohlfühlen muss. Das war’s. An Top-Musikern bewundere ich, dass sie auf jedem Instrument gut klingen.
Ich probiere gerne viel herum. So habe ich einen Realist-, Bassbalsereit- und Schertler-Tonabnehmer auf meinem Zimmermann-Kontrabass von 1908. Im Augenblick habe ich Evah Pirazzi Saiten drauf und verstärke das Ganze mit einem Realbass-Verstärker.

 

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