Lundgaard Amps

Seit kurzem bin ich Besitzer eines Lundgaard »Double« Amps. Diese feinen und sehr raren Geräte werden von dem dänischen Kontrabassisten Jesper Lundgaard (Thad Jones/Mel Lewis Bigband) konzipiert und in Kleinserie hergestellt. Erhältlich sind sie nur bei Jesper Lundgaard direkt.

Nicht nur der exklusive Vertriebsweg erinnert an die legendären Walter Woods Amps, den Klassiker schlechthin im Bereich der Kontrabassverstärkung. Auch rein äußerlich, bei Format und Farbe, nimmt Jesper Anleihen bei WW, ohne dass sein Amp eine Kopie oder gar ein Plagiat wäre. Im Gegenteil: Jespers Amp ist vollgestopft mit pfiffigen Details und bietet alles, was man heute von einem modernen Kontrabassamp an Schnittstellen, Anschlüssen und Ausgängen erwartet.

Lundgaard amp

Der Double ist als Topteil, oder in ein Lautsprechergehäuse eingebaut als Comboamp erhältlich. Das Erste, was mit beim Auspacken des Combos aus der mitgelieferten Tragetasche auffällt: der ist ja leicht! Man muss wohl lange suchen, bis man einen Amp mit besserem Verhältnis von Größe und Leistung zu Gewicht findet – ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier ein praktizierender Bassist am Werke war. Allerdings ist es nicht ganz richtig, hier nur von einem Bassamp zu sprechen: grundsätzlich ist der Amp auch für Gitarre, Keyboard, Geige oder Gesang geeignet, und hat zu diesem Zweck auch eine Reihe von Effekten wie Hall und Echo eingebaut.
Der Double verfügt über zwei Kanäle, jeweils mit Gain, Bass, low mid, high mid und Treble-Regler. Kanal A ist mit einer Klinke-XLR-Kombibuchse ausgestattet, Kanal B mit konventionellem Klinkeneingang und piezotauglichen 3 Megaohm Eingangsimpedanz. Für beide Kanäle gibt es jeweils einen Phasenumkehrschalter, einen lowcut-Filter und einen Mute-Schalter. Ein gewählter Effekt lässt sich entweder gleichermaßen in beide, oder zu unterschiedlichen Anteilen in beide Kanal mischen und über einen mitgelieferten Fußtaster ein- und ausschalten. Zusätzlich zu den 16 eingebauten Effekten gibt es auf der Rückseite noch einen Einschleifweg für externe Effekte. Außerdem sind auf der Rückseite noch weitere praktische Features verbaut: ein Ground Lift-Schalter, zwei Lautsprecher-Ausgänge (als klinke-speakon-Kombibuchse), ein Pad-Schalter für Kanal A (um die Eingangsempfindlichkeit zu reduzieren, praktisch für Pickups mit besonders hohem Ausgangspegel), ein symmetrischer (Klinke) und ein asymmetrischer Ausgang (XLR) des Summensignals und je ein separater Direct Out (XLR) von Kanal A und B. Damit ist man eigentlich für alle möglichen Bühnensituationen umfassend gewappnet.

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Die Endstufe des Amps hat 500 Watt, und kommt als Combo entweder mit 8- oder 10-Zoll Lautsprecher. So viel zu den harten Fakten. Und wie bewährt sich der Lundgaard-Amp nun in der Praxis? Er ist ein »no-brainer«: einstöpseln, die Mitten etwas rausdrehen, fertig! Der Klang ist rund, ausgewogen und trotzdem durchsetzungsstark. Genau das erwartet man von einem Bassamp – der Rest ist Geschmacksache. Meinen hat er getroffen!

Weitere Infos und Bezug direkt über die Website von Jesper Lundgaard: www.lundgaardamps.com

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